Projektbeschreibung „Leo und der Oktopus“
Unser SEA hatte das Privileg, ein Kind mit einer Autismus-Spektrum-Störung zu begleiten, das ich hier T. nennen werde. Uns wurde schnell klar, dass Inklusion nur dann eine Chance hat zu funktionieren, wenn gleichzeitig alle Beteiligten für das Thema sensibilisiert werden. Eine einfache Erklärung schien uns nicht auszureichen – wir wollten das Thema in die Tiefe behandeln.
So entstand die Idee, eine Box zu erstellen, die Bücher, Informationen, Spiele und Bastelmaterialien enthält. Ziel war es, nicht nur über Autismus aufzuklären, sondern auch generell über die Vielfalt der Menschen zu sprechen. Dabei kristallisierten sich folgende Ziele heraus:
Wir beschlossen, die Box an jede Familie zu verleihen, die mit dem autistischen Kind in Kontakt stand. Dadurch sollte jede Familie die Gelegenheit bekommen, sich mit dem Thema vertraut zu machen und sich bei Fragen oder Unsicherheiten an das pädagogische Team zu wenden.
Jede Familie konnte ein Foto ihres Kindes oder ihrer Familie machen und es in die Box legen – zusammen mit der Aktivität, die ihnen am meisten gefallen hatte. Nach der Rückgabe der Box wurden die Fotos der Kinder auf eine große, bunte Sonne geklebt, die im Flur des SEA ausgehängt wurde, wo die Kinder von ihren Eltern abgeholt werden. Auf der Sonne stand: „Jeder ist anders! Du bist einzigartig.“
Die Materialien aus der Box standen auch allen Kindern innerhalb des SEA zur Verfügung. Dies half den Kindern zu verstehen, dass es jedem passieren kann, von seinen Emotionen überwältigt zu werden. Durch das Benennen von Gefühlen und Emotionen konnte das gegenseitige Verständnis gestärkt und Vorurteile abgebaut werden.